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„Musik im Gespräch!“(09/10 2019)

Christel Paschke-Sander: „Singen im Chor hat mein Leben positiv geprägt und mich körperlich und geistig fit gehalten!“

Christel Paschke-Sander: „Singen im Chor hat mein Leben positiv geprägt und mich körperlich und geistig fit gehalten!“

Christel Paschke-Sander, Vorsitzende des Chorverbandes Düsseldorf e.V., beschrieb am 30. Juli in der Reihe „Musik im Gespräch!“ die große Bedeutung des Singens im Chor sowie die vielfältigen Aufgaben des Chorverbandes.

Interviewgast:

Christel Paschke-Sander kommt ursprünglich aus Bremen und kann sich ein Leben ohne Gesang und Musik nicht vorstellen. Sie ist Diplom-Verwaltungswirtin und seit 2012 Vorsitzende des Chorverbandes Düsseldorf e.V. Aus ihrer beruflichen Tätigkeit, aber auch durch ihre ehrenamtliche Mitarbeit in Vorständen von Chören und Sportvereinen, weiß sie um die vielen Themenfelder, die das Ehrenamt in diesen Verbandsstrukturen mit sich bringt und die nur mit einem guten Team zu bewältigen sind. Der Chorverband – er feiert 2019 sein 100jähriges Bestehen – ist Ansprechpartner für Chöre zu sehr unterschiedlichen Themen wie Versicherungen, Vereinsfragen, Gema-Gebühren, Fortbildungen, Zuschüsse, Ehrungen, Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr. Bei den fast 70 Mitgliedschören gibt es sehr unterschiedliche Strukturen wie Betriebs-, Männer- und Frauenchöre, gemischte Chöre, Kinder- und Jugendchöre, alle mit vielfältigen musikalischen Stilrichtungen. Durch Chorprojekte mit Schulen unterstützt der Chorverband außerdem die so wichtige Nachwuchsarbeit seit vielen Jahren. www.chorverband-duesseldorf.de.


Musikalische Umrahmung:

Zur großen Freude aller Besucher absolvierten Die Hammoniker aus Düsseldorf-Hamm in bester Stimmung ein musikalisches Begleitprogramm mit folgenden Titeln:

Wochenend und Sonnenschein

Veronika, der Lenz ist da!

Ein Lied geht um die Welt

Liebling, mein Herz lässt dich grüßen

Heut hat mein Herz 1000 Flügel!

Ein Freund, ein guter Freund

Irgendwo auf der Welt

Mein kleiner grüner Kaktus

Ich steh mit Ruth gut!


Die Hammoniker:

Das allseits beliebte und bekannte Herren-Ensemble „Die Hammoniker“ besteht aus insgesamt sechs strammen Tenören und vier aufrechten Bässen, die mit ihren schwungvollen Liedern und bei ihren Auftritten – immer im schwarzen Anzug mit Zylinder – permanent gute Laune und Optimismus mit Tiefgang verbreiten. Schon im Namen dieser, nach einer längeren Vorlaufzeit, 1999 gegründeten Sängergruppe spiegelt sich die Verbundenheit mit dem Düsseldorfer Stadtteil Hamm. Im Laufe der Jahre wuchs das Repertoire auf fast 80 Lieder, vorwiegend Titel der Comedian Harmonists und Schlager der 1920er bis 1940er Jahre. Höhepunkte der Auftritte waren u. a. die 725-Jahrfeiern der Stadt Düsseldorf, Chormatineen des Chorverbandes Düsseldorf e.V. im Haus der Deutschen Oper am Rhein und im Savoy Theater sowie Chorreisen nach Berlin, Dresden und Prag. Natürlich sind „Die Hammoniker“ Mitglied im Chorverband Düsseldorf. Sie lieben das Leben und den Live-Auftritt! Chorleiter ist Han Gyul Song.

www.hammoniker.de.


Interview mit Christel Paschke-Sander

Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit der Musik erinnern?

Zunächst möchte ich mich ganz herzlich für die Einladung heute Abend bedanken und für die Gelegenheit, uns als Chorverband Düsseldorf vorstellen zu dürfen, der in diesem Jahr sein 100jähriges Bestehen feiert!

Das Singen hat mich seit meiner Kindheit begleitet. Mein Vater sang – wie es in den 1950er Jahren üblich war – in einem Männergesangverein und in der Familie. Bei allen Familienfesten wurde viel gesungen. So begleitete mich dieses Gefühl des Singens in der Gemeinschaft durch meine Kindheit, die Schulzeit – eigentlich durch mein ganzes Leben. Das erste große Highlight dürfte mit dem Schulchor die Aufführung von Joseph Haydns „Die Jahreszeiten“ gewesen sein. Und ich denke, es ist sehr wichtig, dass Kinder und Jugendliche möglichst früh mit dem Singen im Chor beginnen. Es stärkt einerseits die soziale Verantwortung für eine Gemeinschaft und andererseits das Selbstwertgefühl.

Ich habe viele unterschiedliche Erfahrungen durch das Singen im Chor gemacht, die u. a. zu vielen wunderbaren Reisen in andere Länder führten. Dabei habe ich das Singen und die Musik immer als Türöffner für neue Kontakte über alle sprachlichen Hürden hinaus empfunden. So habe ich elf Jahre im Chor der Düsseldorfer Operette unter der Leitung des damaligen Dirigenten Friedhelm Rosendorff gesungen. Wir haben auf vielen Freilichtbühnen im Umfeld wie Zons, Burg Linn, Kaiserpfalz in Kaiserswerth die Operettenfreunde mit zauberhaften Inszenierungen erfreuen können. Auch das waren sehr wichtige Ereignisse für meine gesanglichen Erfahrungen.

Für mich bedeutet Singen auch Körpererfahrung, Bodenhaftung und Emotionalität. Ich wünsche jedem Menschen das Erlebnis zu erfahren, was die eigene und auch die Stimme der Mitsängerinnen und Mitsänger in uns und mit Zuhörern verändern kann – um zu erkennen, warum Singen glücklich macht. Diese Erfahrung haben Sie ja sicher gerade wieder mit den „Hammonikern“ machen können, deren Gesang Lächeln und Freude bei Ihnen hervorzaubert. Das ist genau das, was unsere Chöre mit ihrer Arbeit beabsichtigen. Und wenn wir selber singen, reicht das Lächeln noch viel tiefer in uns hinein. Beim Singen tun wir auch etwas für unsere Gesundheit.

„Die Hammoniker“ aus Düsseldorf-Hamm erfreuten das Publikum mit schwungvollen Liedern der Comedian Harmonists und mit Schlagern der 1920er bis 1940er Jahre.

Wie kam es, dass Sie den Vorsitz des Chorverbandes Düsseldorf übernahmen?

Solch ein Vorsitz ist ein Ehrenamt, nach dem man nicht unbedingt drängt. Aber ich denke, ohne Kultur und Ehrenamt wäre eine Stadtgesellschaft wie Düsseldorf ärmer. Mein Vorgänger, Otto Strittmatter, der das Amt zwölf Jahre ausübte, hatte mich schon längere Zeit darauf angesprochen, ob ich seine Nachfolge übernehmen könnte. Da ich ahnte, dass dieses Amt mit Arbeit verbunden sein würde, konnte ich es erst in dem Jahr meiner Pensionierung übernehmen.

Als Diplom-Verwaltungswirtin habe ich in meinem Berufsleben – u. a. auch im Sportministerium – viele Erfahrungen mit den Strukturen des organisierten Sports sammeln können, die den Chorverbandsstrukturen sehr ähnlich sind – ob auf regionaler Ebene, Landes- oder Bundes-Ebene. Außerdem hatte ich über viele Jahre in ehrenamtlichen Vorständen von Chören und Sportvereinen mitgewirkt und wusste, auf was ich mich einließ. Ich finde die Arbeit einfach sehr spannend, bereichernd und vielseitig! Diese Arbeit geht natürlich nur mit einem tollen Vorstands-Team, was sich gerade in diesem Jubiläumsjahr wieder einmal deutlich gezeigt hat.

Wie interpretieren Sie den Ausspruch des Schriftstellers Berthold Auerbach (1812–1882) „Der Gesang wäscht den Staub des Alltags aus der Seele!“?

Der Ausspruch war mir bisher nicht bekannt. Der Ausdruck „Seele“ hat vielfältige Bedeutungen. Im heutigen Sprachgebrauch ist oft die Gesamtheit aller Gefühlsregungen gemeint, wird aber auch oft gleichbedeutend mit der Psyche gesehen. Wenn wir singen, arbeiten wir intensiv mit der Atmung und dem Körper – und setzen auch Emotionen frei. Unsere Aufmerksamkeit wird dadurch von den Dingen, die uns auf der Seele liegen, abgelenkt, weil sie ganz darauf ausgerichtet ist, Töne und Melodien zu erzeugen. Wenn uns etwas persönlich belastet, können wir uns das einfach von der Seele wegsingen. Durch das tiefe Atmen in das Zwerchfell werden biologische Prozesse durch Glückshormone im Körper ausgelöst.

Wissenschaftler haben festgestellt, dass sich der Stoffwechsel positiv verändert. Wenn wir also „Staub“ mit etwas bezeichnen, was uns belastet, so entfernen wir uns davon und erreichen eine neue Ebene des seelischen Zustandes. Wir hörten erst kürzlich einen Vortrag von Prof. Gunter Kreutz von der Universität Oldenburg, der die Veränderungen, die Singen hervorrufen kann, in einem Buch beschrieben hat mit dem Titel „Warum Singen glücklich macht“. Singen wird ja auch zur Therapie bei Depressionen, Demenz u. a. eingesetzt.

Ist nicht jede menschliche Stimme eine Art Stradivari, die jeder mit sich herumträgt und die nicht gestohlen werden kann? Und wie ist es mit dem Üben?

Ja, das stimmt. Aber auch als Chorsänger sollte man zwischen den Chorproben zu Hause immer etwas für die Stimme tun. Da besteht eigentlich kein grundsätzlicher Unterschied, ob Sie singen oder ein Instrument spielen. Die Stimme muss – wie der Körper – täglich trainiert werden, damit sie fit bleibt. Je mehr man singt, desto kräftiger wird auch die Stimme! Unsere Chorleiter und Stimmbildner sind darauf vorbereitet und zeigen den Chorsängern gerne und immer wieder, wie sie – wirklich ohne jede Quälerei – richtig atmen und beim Singen richtig stehen. Auch vermitteln sie, wie man sogenannte Registerwechsel zwischen Brust- und Kopfstimme vornimmt. Das ist sängerisches Handwerk, aber keine Hexerei!

Christel Paschke-Sander:
„Für mich bedeutet Singen auch Körpererfahrung, Bodenhaftung und Emotionalität. Ich wünsche jedem Menschen das Erlebnis, was die eigene Stimme und ebenso die Stimme der Mitsängerinnen und Mitsänger in uns selbst und bei den Zuhörenden verändern kann. Singen macht glücklich!“

Können Sie bitte die Aufgaben des Chorverbandes Düsseldorf kurz beschreiben?

Der Chorverband Düsseldorf ist ein gemeinnütziger Verein und hat das Ziel, das Chorsingen in und um Düsseldorf zu verbreiten – durch Jugendarbeit und Unterstützung unserer Chöre. Außerdem sind wir Mitglied im Chorverband NRW und damit auch Mitglied im Deutschen Chorverband DCV. Damit können unsere Chöre ebenso die Leistungen des Landes- und Bundesverbandes unter bestimmten Voraussetzungen nutzen. Besonders zu erwähnen sind Rahmenverträge der Dachverbände zu Haftpflicht- und Unfallversicherungen für Chöre, Chorleitungen, Sängerinnen und Sänger, und der Rahmenvertrag des DCV zur Ersparnis der GEMA-Gebühren für Konzerte der Mitgliedschöre. Zu den Leistungen gehören auch Chorwettbewerbe, um sich mit anderen Chören zu messen und den objektiven, gesellschaftlichen Stellenwert des eigenen Chores zu definieren. Unsere Düsseldorfer Chöre profitieren auch von der Förderung, die wir als Verband von der Stadt Düsseldorf erhalten, wenn sie öffentliche Konzerte geben.

Wir sind der Dienstleister und Berater vor Ort und bieten den Chören eigene Schulungen und Fortbildungen an. Zur Zeit haben wir insgesamt ca. 2.679 aktive und passive Mitglieder in 18 Männerchören, 28 gemischten Chören, 12 Frauenchören sowie 10 Kinder- und Jugendchören. Mit fast 70 Chören sind wir ein wichtiger kultureller Verband in Düsseldorf und Umgebung. In diesem Jahr sind acht Chöre aus Duisburg zu uns gekommen, weil sich der Sängerkreis Duisburg/Dinslaken aufgelöst hat. Dazu gehört auch der Kinderchor am Rhein e.V. in Duisburg, der auch bei großen Opernproduktionen in Duisburg mitwirkt. Übrigens sah die Welt vor 70 Jahren noch ganz anders aus: Als sich die ersten Frauenchöre gründeten, mussten die Frauen ihre Männer noch um Erlaubnis bitten!

In den Chören selbst wird ein breites Spektrum von klassischer Musik bis hin zu Pop, Jazz, Gospel und Barbershop gesungen. Der Düsseldorfer Mädchen- und Jungenchor DMJC und die Akademie für Chor und Musiktheater leisten hervorragende Arbeit in der chorischen Förderung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Beide Chöre kooperieren u.a. intensiv mit der Deutschen Oper am Rhein. Es gibt neben unseren Chören auch Konzert- oder Kirchenchöre, die im Konzert- oder Cäcilienverband organisiert sind, sowie Chöre, die keinem Verband angehören. Deshalb bilden wir als Chorverband Düsseldorf nur einen Teil der Vielfalt in den Chorlandschaften ab, verstehen uns aber als Kommunikator für die Chormusik insgesamt.

Durch welche Alleinstellung unterscheidet sich dieser Verband vom Chorverband NRW und vom Deutschen Chorverband?

Der Chorverband Düsseldorf – als regionaler Chorverband – und auch die einzelnen Chöre bleiben in sich selbständige Vereine mit eigenen Vereinsstrukturen. Unsere satzungsgemäßen Aufgaben bestehen u. a. in der Pflege und Verbreitung des Chorgesangs, Unterstützung unserer Mitgliedschöre und der Zusammenarbeit mit den Dachverbänden. Wir sind ebenso in der Lage, Chöre aus der unmittelbaren Nachbarschaft aufzunehmen wie etwa die Hochdahler Chöre oder ganz aktuell aus Duisburg. Der Hochdahler Männergesangverein 1909 ist mit ca. 80 Herren der stärkste Männergesangverein in unserem Verband und der Frauenchor Hochdahl mit ca. 70 Damen der größte Frauenchor. Detmar von Foerster wurde gerade für seine Leistungen rund um die Hochdahler Chöre mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Die Stadt Düsseldorf fördert den Chorverband Düsseldorf und seine Chöre und bietet uns damit Möglichkeiten, weitere Chor-Projekte und regionale Fortbildungen bedarfsorientiert für Sängerinnen, Sänger und Vorstände anzubieten, losgelöst von den Dachverbänden. In der Nachwuchsarbeit arbeiten wir mit Schulen und den Nachmittagsbetreuungen an Schulen als Partner zusammen, um Kinder sehr frühzeitig an das chorische Singen heranzuführen. Über elf Jahre haben wir einen Reisechor betreut, um Sängerinnen und Sänger aus unseren Chören, die keine Reisen mehr machen, die Möglichkeit solcher Chorreisen anzubieten.

„Die Hammoniker“ sind ein bekanntes und beliebtes Gesangensemble, das u. a. bei den 725-Jahrfeiern der Stadt Düsseldorf auftrat, bei Chormatineen an der Deutschen Oper am Rhein und im Savoy-Theater. Auch auf Chorreisen nach Berlin, Dresden und Prag faszinierten sie die Menschen mit guter Laune und Optimismus.

Sie feiern in diesem Jahr das 100jährige Bestehen des Düsseldorfer Chorverbandes. Können Sie bitte einige Höhepunkte nennen?

Zur Eröffnung des Jubiläumsjahres 2019 hatte am 24. Februar ein Projektchor des Chorverbandes Düsseldorf e.V. mit 200 Sängerinnen und Sängern das Chorwerk „MisaTango“ von Martín Palmeri, einem jungen argentinischen Komponisten, vor einem begeisterten Publikum in der ausverkauften Johanneskirche in Düsseldorf unter der Leitung von Tilman Wohlleber aufgeführt. Mit diesem Projekt, das wir innerhalb von nur drei Monaten auf die Beine gestellt haben, hatten wir auch viele Sängerinnen und Sänger angesprochen, die nur an zeitlich begrenzten Projekt-Chören teilnehmen möchten. Wie gesagt bedeutet der Ausdruck „Projekt-Chor“, dass sich ein Chor ganz neu zusammensetzt, um nur auf das Ziel, ein einziges Werk aufzuführen, hinzuarbeiten.

Am 29. Juni konzentrierten sich die JubiIäumsfeierlichkeiten auf einen Festakt im Ibachsaal des Stadtmuseums, bei dem der Historie gedacht werden sollte, und eine dreiwöchige Ausstellung im Stadtmuseum eröffnet werden konnte. Begleitet wurde die Veranstaltung mit dem Auftritt von Chören des Chorverbandes vor geladenen Gästen. Im Rahmen dieses Festaktes wurden auch Sängerinnen, Sänger, Chorleiter und Vorstände für ihre jahrzehntelange Arbeit für die Chormusik geehrt. Es wurden 51 Jubilare ausgezeichnet. Zum Festakt gehörte, wie gesagt, ein sehr lebendiger und motivierender Vortrag von Prof. Gunter Kreutz, dem Autor des Buches „Warum Singen glücklich macht“. Vielleicht müssen die Menschen ja weniger zum Arzt, wenn sie mehr singen!

Höhepunkt des Tages war am Nachmittag das öffentliche Chorkonzert auf großer Bühne im Rosengarten des Stadtmuseums. Elf Chöre aus den verschiedenen Genres des Chorverbandes gestalteten das musikalische Programm. Der bekannte Moderator und Kabarettist Manes Meckenstock begleitete den Konzertnachmittag auf seine lebendige und humorvolle Art, während die Brauerei Schumacher und unsere Sängerinnen mit selbst gebackenen Kuchen für das gastronomische Angebot sorgten.

Die mit dem Jubiläum verbundene Ausstellung „100 Jahre Chorverband Düsseldorf“ im Stadtmuseum der Stadt Düsseldorf mit Dokumentationen und Exponaten lief bis Ende Juli. Dazu erschien eine Festschrift mit einem Überblick über die gesamte Historie des Chorverbandes Düsseldorf, die beim Chorverband angefordert werden kann.

Den Abschluss des Festjahres bildet vom 3. bis 10. Oktober die Reise des Chorverbandes Düsseldorf nach Litauen und Lettland mit dem Projektchor Misa Tango und einem weiteren Reisechor, der eigens für diese Reise und die Begegnungskonzerte in Kaunas und Riga gerade ein musikalisches Programm einstudiert. Insgesamt 140 Personen werden an dieser Reise teilnehmen.

Wir haben anlässlich unserer Jubiläumsfeierlichkeiten von vielen Düsseldorfer Einrichtungen wunderbare Unterstützung erfahren und möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich dafür bedanken!

Christel Paschke-Sander:
„Vielleicht müssen die Menschen ja weniger zum Arzt, wenn sie mehr singen!“

Gunter Kreutz:
Warum Singen glücklich macht
Psychosozial-Verlag 2015

Welche aktuellen Projekte bearbeiten Sie im Moment?

Aktuell sind wir mit den Vorbereitungen der Reise und den intensiven Proben beschäftigt, die sehr viel Organisation erfordern. Außerdem planen wir für das Jahr 2020 ein größeres Projekt mit und für Jugendliche.

Christel Paschke-Sander:
„Mit fast 70 Chören sind wir ein wichtiger kultureller Verband in Düsseldorf und Umgebung: Zur Zeit haben wir insgesamt ca. 2.679 aktive und passive Mitglieder in 18 Männerchören, 28 gemischten Chören, 12 Frauenchören sowie 10 Kinder- und Jugendchören.“

Chorverband Düsseldorf e.V.: 1919–2019 Chorgesang in Düsseldorf und Umgebung
Diese Festschrift können Sie über die Geschäftsstelle des Chorverbandes Düsseldorf e.V. kostenlos beziehen.

Wie kommuniziert Ihr Verband mit seinen Mitglieds-Chören und mit der Öffentlichkeit?

Auf den Internetseiten des Chorverbandes (www.chorverband-duesseldorf.de) finden Interessierte wichtige Informationen zur Verbandsarbeit und alle Kontaktadressen der Mitgliedsvereine. Für Mitglieder gibt es einen ausführlichen Servicebereich. Mit Hilfe eines Onlineformulars können seit 2017 Konzerte angemeldet werden, um in den Genuss städtischer Konzertfördermittel zu kommen. Zusätzlich zur Verbandshomepage wird eine Facebook-Seite (www.facebook.com/cvdus) gepflegt, auf der in lockerer Folge Nachrichten über Projekte und Veranstaltungen des Chorverbandes verbreitet werden.

Außerdem geben wir zweimal im Jahr das Verbandsmagazin CHORISMA heraus, in dem sich unsere Chöre darstellen können, aber auch interessante Informationen verbreitet werden. Es ist ein Magazin für alle, die am Chorsingen interessiert sind – egal, ob sie bei uns Mitglied sind oder nicht. Darin ist auch ein Verzeichnis aller Mitgliedschöre. Vielleicht haben Sie ja Lust bei einem Chor in Ihrer Nähe mitzusingen. Schauen Sie einfach mal herein. Auch auf unserer Homepage können Sie sich gerne informieren und uns per Post, per Mail oder telefonisch ansprechen. Wir sind für Sie da! Auch über Facebook werden Informationen gepostet.

CHORISMA – das Magazin des Chorverbandes Düsseldorf e. V. Erscheinungsweise: halbjährlich, kostenloser Download unter:
www.chorverband-duesseldorf.de/projekte/chorisma/

Wie stellen Sie sich die Zukunft des Chorverbandes Düsseldorf vor?

Die Frage ist interessant mit Blick auf die 100 Jahre, die hinter uns liegen. Zur Zeit sehen wir, dass sich benachbarte Sängerkreise auflösen, oder große Schwierigkeiten bei der Besetzung neuer Vorstände bestehen. Ich glaube, dass auch in 50 oder 100 Jahren noch gesungen wird. In welche Richtung sich die Organisationsstrukturen entwickeln werden, hängt auch eng mit der zunehmenden Digitalisierung zusammen. Junge Generationen werden ihr Know-how einbringen, Vorstandsarbeit wird sich zeitgemäß verändern. Für das Ehrenamt würde ich mir einen neuen Aufbruch wünschen. Dass das Singen im Chor eine Zukunft hat, steht für mich außer Frage. Es wird spannend bleiben!

Das Gespräch führte
Prof. Dr. Hartwig Frankenberg

Fotos: Thomas Kalk, Leiter der Musikbibliothek.

Christel Paschke-Sander und Prof. Dr. Hartwig Frankenberg bei „Musik im Gespräch!“ am 30. Juli in der Musikbibliothek Düsseldorf.

INTERVIEWREIHE „MUSIK IM GESPRÄCH“: WEITERE TERMINE 2019 / 2020

Zeit: 20:00 Uhr

Ort: Zentralbibliothek / Musikbibliothek / Lesefenster

Bertha-von-Suttner-Platz 1
40227 Düsseldorf


Thomas Blomenkamp, Komponist

Constanze Pitz, Künstlerische Leiterin des Clara-Schumann-Kammerchores Düsseldorf

Thorsten Pech, Kantor, Organist und Chorleiter, Künstlerischer Leiter des Bachvereins Düsseldorf

Franz-Josef Birk, Konzertpianist

Martin Wistinghausen, Sänger und Komponist

Dr. Manfred Heidler, Oberstleutnant
Zentrum Militärmusik der Bundeswehr, Bonn

Catriona Böhme, Viola Campanula
Anna Seropian, Klavier